Innovationen in der Bankenbranche waren schon immer ein spannendes und gleichzeitig herausforderndes Thema, zumal Finanzprodukte breit gefächert und sehr abstrakt sind. Hinzu kommt, dass ehemalige Zukunftsthemen vermehrt zur Realität werden und nun konkreter bewertet oder bereits entsprechend umgesetzt werden müssen. Die Pandemie ist hierbei ein neuer, unerwarteter Treiber für Innovationen.
Dies ist auch im Bereich Transaction Banking der Fall: Hier werden in einem sehr dynamischen Marktumfeld verschiedene, zunehmend auch branchenübergreifende Trends rund um Payments analysiert und bewertet. Neben Marktanalysen gilt es zudem neue Geschäfstmodelle zu verproben, was Interaktionen und Kooperationen voraussetzt.
Gleiche Aufgaben unter neuen Umständen
Die Pandemie hat das Tätigkeitsfeld und die Ziele von Innovationsprojekten an sich nicht verändert, jedoch den Weg dorthin – alle wichtigen Schritte und Abstimmungen erfolgen derzeit komplett oder größtenteils im Remote-Modus. Für Innovations-Expert:innen ist es gerade in diesen Zeiten spannend, auch die „Innovation hinter der Innovation“ zu thematisieren, denn (noch) stehen Menschen hinter den zentralen Innovationstätigkeiten.
Zu meinen Innovationsaufgaben im Remote-Modus zählten u.a. die Entwicklung einer Prototyp-App, Kooperationen mit externen, auch branchenfremden Dienstleistern, die Mitwirkung in der Konzeption verschiedener Workshops oder auch das Aufsetzen und Inspirieren neuer, junger Kollegen im eigenen Themenfeld. Schnell wurde deutlich, dass sich Abläufe verändern und anderweitige Fähigkeiten verstärkt relevant werden, wenn das Innovationsmanagement und Interaktionen vom heimischen Schreibtisch im Homeoffice erfolgen.
Hierbei geht es nicht nur um sichtbare oder technische Veränderungen im Remote-Modus, wie der verstärkte Einsatz von Online-Tools & Co., sondern um ein neues Set an Fähigkeiten bei Mitarbeiter:innen. Gerade bei Innovationsprozessen ist das an sich schon besonders herausfordernd. Insbesondere im Innovationsmanagement gibt es kein klassisches Tagesgeschäft. Die Mitarbeitenden befassen sich fortlaufend mit zukunftsweisenden Themen oder neuen Kooperationspartnern. Daher ist es unter den aktuellen Umständen umso herausfordernder, Neues (be)greifbar zu machen – für sich selbst und das Umfeld.
Neue Fähigkeiten sind gefragt
In den vergangenen Monaten wurde deutlich, welche Fähigkeiten neben der technischen Ausstattung nötig sind, um Innovationen zu entwickeln. Dabei ist es unerheblich, ob es gilt, neue Prozesse, Produkte oder neue Event-Formate komplett virtuell, ohne direkte Interaktion zu entwickeln und umzusetzen.
Die beschriebenen Innovationstätigkeiten waren bisher Routine, doch im Remote-Modus war vieles dennoch anders: Es war erkennbar, dass nicht nur die richtigen Online-Tools die Umsetzung von Innovationsprojekten oder ideenreichen Workshops ermöglichen, sondern insbesondere Fähigkeiten, die über die Nutzung der Technik hinausgehen. Virtuell ist zum Beispiel noch mehr Kommunikationsstärke und Begeisterungsfähigkeit gefragt, um das Umfeld für neue Themen und Schritte zu inspirieren und zu überzeugen.
Dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden, denn oft gehen Inspiration und Innovation Hand in Hand, im Remote-Modus oder in Präsenz. Bei der Auswahl und Steuerung neuer Dienstleister bzw. Projektteilnehmer müssen diese auch ohne ein persönliches Kennenlernen in der Lage sein, beidseitiges Vertrauen aufzubauen, als Basis einer guten Zusammenarbeit. Bei der Konzeption neuer Ideen und Geschäftsmodelle ist das Projektteam auch virtuell gefordert zu interagieren und Erkenntnisse digital zu transportieren – über Visualisierungen in Form von Präsentationen oder virtuellen Boards hinaus. Neue Soft Skills sind gefragt.
Förderung von Fähigkeiten für virtuelles Innovationsmanagement
Sicherlich sind dies nur beispielhafte Fähigkeiten und Fragestellungen, die uns in den vergangenen Monaten begleitet haben, und es variiert je nach Tätigkeitsfeld. Für einige Punkte wurden bereits individuelle Lösungen gefunden sowie neue Schulungsformate oder Vorträge angeboten. Es ist jedoch lohnenswert, sich hierzu weitere Gedanken zu machen und Erfahrungen auszutauschen, denn diese Faktoren können maßgeblich zum erfolgreichen Verlauf von virtueller Zusammenarbeit und zur Innovationskraft beitragen.
Es wird noch ein spannender Weg, bis sich die entsprechenden Antworten und Maßnahmen manifestiert haben. Sie mit der gleichen Aufmerksamkeit zu beleuchten, wie unter anderem die Bereitstellung notwendiger Tools für die Arbeit an sich, könnte an Relevanz gewinnen. So stellen wir sicher, dass nicht nur die Technik für „Innovationen@home“ bereitsteht, sondern der Mensch in die neue Innovations- und Arbeitswelt hineinwächst – mit den notwendigen Fähigkeiten, Denkmustern und neuer Herangehensweise.
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